Chewy - Unsicherheit und eine Geräuschangst bestimmten sein Leben

Chewy kam mit 13 Wochen zu uns. Wir hatten die Familie, aus der er stammte, vorher einige Male besucht und hatten sie als durchaus freundlich und erfahren kennengelernt. Da es sich um unseren ersten Hund handelte, fehlte uns im Rückblick vielleicht aber die nötige Kompetenz, um wirklich ein Urteil treffen zu können.

 

Da er der Kleinste aus dem sechsköpfigen Wurf war, wurde er uns als „kleiner Kämpfer und Dickkopf“ vorgestellt. Wir verliebten uns aber beide sofort in ihn, sodass uns das nicht daran hinderte, uns für Chewy zu entscheiden.

 

Schon früh zeigte er ein durchaus aggressives Verhalten anderen Hunden, Fußgängern und Radfahrern gegenüber und auch Besuch bei uns zuhause versuchte er möglichst schon an der Haustür wieder zu verscheuchen. Beim Besuch in der Hundeschule wurde das immer als mangelnde Autorität unsererseits abgetan, sodass wir lange mit unserem Problem allein dastanden, jeder Spaziergang zu einer Herausforderung wurde und bei allen Beteiligten nur unter Anspannung stattfinden konnte.

 

Als mein Mann dann auch noch mehrmals ins Krankenhaus musste und monatelang das Sofa kaum verlassen konnte, stellte sich heraus, dass unser Hund kein vor Selbstbewusstsein strotzender Dickkopf, sondern ein unglaublich sensibler, mitfühlender und ängstlicher Hund war, der sich die Sorgen und Probleme, die wir hatten, so zu Herzen nahm, dass er selbst keine Freude mehr zeigte und sich immer mehr zurückzog. Das war der Zeitpunkt, an dem wir glücklicherweise auf Christine trafen. Schon ihr erster Besuch zeigte Wirkung und lockte Chewy wortwörtlich aus seiner Höhle. Bei ihren weiteren Besuchen und dem samstäglichen Social Walk mit anderen Hunden lernten wir, ihm Sicherheit zu geben, sein Selbstvertrauen zu stärken und Strategien zu finden, Angstsituationen zu vermeiden, überhaupt unseren Hund besser zu verstehen und seine Signale zu deuten.

 

Damit hat sie uns allen, aber vor allem Chewy so viel neue Lebensqualität im Alltag geschenkt, dass wir uns gar nicht genug dafür bedanken können!

 

Also, vielen herzlichen Dank, Christine!!! 


Chewy ist inzwischen ein charmanter und lebensfroher Spitz-Havanesermischling, der auch gerne mal einfach nur chillt.

 

Das war nicht immer so. Als ich Chewy kennenlernte, zeigte er gegenüber Auslösern, wie einigen Artgenossen und Menschen ausgeprägtes Abwehrverhalten, war in seinem Verhalten allerdings sehr unsicher. Sein Ziel war es, die für ihn bedrohlich wirkenden Auslöser auf Distanz zu halten und notfalls zu vertreiben. Dahinter steckte also Angst.

 

Aggressionsverhalten gehört zum Normalverhalten von Hunden und, die von Chewy gezeigten Verhaltensweisen, gehören – trotz aller Vehemenz mit der sie auftraten, erst einmal alle noch zum abgestuften Kommunikationsverhalten von Hunden.

 

Chewy mochte zudem keine Körperpflegemaßnahmen, die bei ihm aber recht häufig durchgeführt werden müssen. Zudem litt er an einer Geräuschangst. Sein Leben war zu diesem Zeitpunkt von ständigen Stress- und Angstauslösern geprägt, was man ihm auch in Ruhe ganz deutlich ansehen konnte.

 

Die Haltungsbedingungen von Chewy waren von Beginn an optimal. Außerdem konnte Chewy einige Signalworte und Tricks sehr gut ausführen und tat dies gerne. Diese wirklich sehr guten Voraussetzungen haben den Einstieg in die Therapie sehr vereinfacht und zu schnellen tollen Erfolgen beigetragen.

 

Für mich war bei jedem Besuch vor Ort und in jedem Social Walk an dem Chewy von Juni 2019 an, die erste Zeit wöchentlich und danach zweiwöchentlich teilgenommen hat, eine tolle Veränderung zu sehen. Da war das erste Mal, wo er mich zur Begrüßung freudig angesprungen hat, (ja, Hunde dürfen mich durchaus auch mal anspringen, und ich freu' mich drüber), die Male bei denen er partout nicht weitergehen wollte bis ich nicht zu ihm aufgeschlossen hatte, und das erste Mal, als er meine Hand geleckt hat, die Momente, die mich sehr berührt haben. Wahnsinnig schön war auch der Moment als es – im bereits fortgeschrittenen Therapieverlauf der Geräuschangst - auf dem Social Walk aus nicht allzu weiter Entfernung Schüsse zu hören waren und von Chewy nicht mehr als ein kurzes Aufhorchen und ein etwas zügigerer Gang zurück zum Auto, ganz ohne Ziehen an der Leine, Zittern oder gar eine Panikreaktion, die er in der Vergangenheit gezeigt hatte, zu sehen war.

 

Chewy, Du bist ein großartiger Hundemann, und ich wünsche Dir für seine Zukunft im erweiterten Familienkreis alles Gute. Chill weiter und genieße Dein neues Leben in vollen Zügen, es gibt noch so viel Schönes zu entdecken. Ich freue mich sehr, wenn ich Dich und Deine Lieben im Schlepptau ab und an im Social Walk, vielleicht auch als Mutmacher für andere, wiedertreffe.

  

Anne & Tobi, Ihr seid wundervolle Hundehalter, voller Empathie und Verständnis für Chewy, Ihr ward von Anfang an bereit, ohne Wenn und Aber die notwendigen Veränderungen mitzutragen, Euch ein- und umzustellen und viel mit Chewy - immer seine Fähigkeiten und aktuellen Möglichkeiten im Blick – zu üben, ihm im Alltag zur Seite zu stehen und ihm Sicherheit und Selbstbewusstsein zu vermitteln. Ich bin stolz auf Euch und sehr glücklich, Euch bis heute einen Teil Eures Weges begleitet zu haben.

 

Update:

Chewys Familie hat sich inzwischen um ein Leben mit Kindern erweitert.