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Das Leben mit unserem Hund sollte kein Leistungswettbewerb sein

Die meisten meiner Kunden und Menschen mit Hund, die ich kenne, haben sich keinen Hund als Prestigeobjekt in ihr Leben geholt, oder um mit ihm das Leben um und auf Ausstellungen oder im Wettbewerb um hundesportliche Leistungen zu verbringen.

 

Die meisten haben einen oder mehrere Hunde in ihrem Leben, weil sie fasiziniert von ihren Fähigkeiten und ihrem Wesen sind, aus purer Freude an hundlichem Verhalten, weil Hunde - besonders in dieser digitalen und hektischen Welt - eine enge Verbindung zur Natur und Ruhe herstellen. Sie schenken uns aber auch ein Gefühl von Zuneigung, können Selbstvertrauen  und Lebensfreude schaffen. Es gibt sehr viele schöne Gründe, Hunde zu halten.

 

Manchmal, wenn in unseren Augen im Leben mit Hund aber nicht alles ganz rund läuft, dann neigen wir dazu, die Aufmerksamkeit unseres Umfelds auf unsere Schwächen und die unseres Hundes zu fokussieren.

 

Dabei handelt es sich um den sogenannten Spotlighteffekt, ein Phänomen bei dem wir unsere und die Wichtigkeit der Lage häufig weit überschätzen, wie zum Beispiel:

  • das mein Hund nicht an der Leine zieht, ist so wichtig
  • es ist so peinlich, wenn mein Hund zu jedem Artgenossen, der im sympathisch erscheint, hinzerrt
  • wie schlimm ist es doch, dass mein Hund jeden Besucher freudig anspringt

Ja, es ist vielleicht wichtig, das mein Hund irgendwann mal nicht mehr so häufig an der Leine zieht, zu jedem interessanten Artgenossen unbedingt hinmöchte und alle Besucher so stürmisch begrüßt. Aber die Vorstellung, wie wichtig und schlimm und peinlich die Situationen doch sind, erzeugen nur zusätzlichen Stress. Und das wir es so sehen, ist rein unsere Bewertung der Situationen. Ob andere es wirklich genauso sehen, ist gar nicht sicher. Und ganz sicher geht es nicht um Leben und Tod.

 

Wir können also beruhigt erstmal einen Gang runterschalten, es nicht ganz so wichtig oder ernstnehmen und uns und unseren Hund nicht gleich überanstrengen und überfordern mit dem Streben nach Zielen, Perfektion und Forderungen.

 

Was wäre denn, wenn es erstmal egal wäre, das mein Hund ab und zu an der Leine zieht, und dass ich mich freue, das er sich so freundlich gegenüber Artgenossen und Menschen verhält? Wie wäre es, zuerst den Fokus auf all die tollen Eigenschaften meines Hundes und die Freude, die er in mein Leben bringt, zu legen? Dann kann ich anschließend mt Energie, Freude und Zuversicht an die Sache gehen und zwar Schritt für Schritt.

 

Damit machen wir auch uns und unseren Hund zum Mittelpunkt unserer eigenen Welt und nicht uns und unseren Hund zum Mittelpunkt der Welt.

 

Nun können wir über das Akzeptieren unserer Selbst und unseres Hundes die Notwendigkeit zum Handeln und unseren eigenen Einflussbereich erkennen und auch, wo wir vielleicht Unterstützung von außen benötigen.

 

 

Eben weil es uns wichtig ist, sollten wir also öfter im Leben erst einmal die Bedeutsamkeit reduzieren

 

 

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